Erlebnisbericht: Auf ins Eggetal!

Sonnenblick © Matthias Wessel
Sonnenblick © Matthias Wessel

Eggetaler Panoramawanderung im Luftkurort Börningshausen

 

Es ist Mitte April und das Wetter war in den letzten Tagen winterlich. Heute versprechen die Wetteraussichten einen sonnigen Tag mit Temperaturen bis 14°C. Gute Voraussetzungen für eine Wanderung, die schon im letzten Jahr auf meiner Liste stand.

 

Mein Weg führt mich nach Preußisch Oldendorf-Börninghausen ins Eggetal. Es liegt ganz im Westen des Kreises Minden-Lübbecke direkt an der Grenze zu Niedersachsen. Hier wartet heute also der Eggetaler Panorama Rundwanderweg auf mich. Starten werde ich am Parkplatz Wiehenturm, einen von fünf Einstiegspunkten in den Rundweg. Es handelt sich um einen typischen Wanderparkplatz – sehr sauber mit einer Grillhütte. Auch das Übernachten mit Wohnmobilen ist hier gestattet.

 

Wer lieber mit der Bahn anreisen möchte, kann ab der Bedarfshaltestelle Mesch-Neue Mühle der Bahnlinie RB 71/Bielefeld-Rahden (Achtung - Halteknopf im Zug drücken!) nach einem kurzen, ausgeschilderten Zuweg direkt in den Rundweg einsteigen.

Eggetalblick © Matthias Wessel
Eggetalblick © Matthias Wessel
Eggetal von Glösinghausen © Matthias Wessel
Eggetal von Glösinghausen © Matthias Wessel

Toller Blick ins Tal

 

Mein Weg führt mich heute quasi im Uhrzeigersinn etwa 13 Kilometer um das Tal. Es geht zunächst Richtung Osten. Nach circa fünf Minuten lockerem Fußmarsch komme ich zum Wiehenturm. Der 23 Meter hohe Aussichtsturm aus Holz ist schon etwas in die Jahre gekommen und offenbar ziemlich marode, denn er ist leider derzeit gesperrt. Somit bleibt mir der Ausblick über das Eggetal – zumindest von diesem Punkt aus – verwehrt.

 

Der weitere Verlauf führt mich durch einen Mischwald. Nach ungefähr einem Kilometer passiere ich ein Waldsofa, von dem aus ich einen herrlichen Blick ins Eggetal habe. Für eine Pause ist es aber noch zu früh. Der Weg führt mich gemächlich auf und ab und nach weiteren zwei Kilometern komme ich an einen schönen Rastplatz auf dem Balkenkamp. Zwei Bänke mit Tisch auf einer von drei Feldwegen umschlossenen Insel laden zum Verweilen ein. Ab jetzt wandere ich weitestgehend am Waldrand entlang bergab und kann immer wieder den tollen Blick ins Tal genießen.

Hexenhäuschen auf dem Haspel © Matthias Wessel
Hexenhäuschen auf dem Haspel © Matthias Wessel

Gut ausgeschildert

 

Um auf die andere Seite zu gelangen durchquere ich das Tal in Börninghausen-Masch. Hier bietet sich die Gelegenheit bei Sauna Neptun eine kleine Pause einzulegen. Auf der kleinen Terrasse kann man bei schönem Wetter gemütlich sitzen und sich mit kleinen Speisen stärken. Man sollte sich vorab über die Öffnungszeiten informieren, denn leider hat die Gastronomie sonntags zum Beispiel geschlossen.

 

Auf der anderen Talseite führt der Weg langsam ansteigend wieder am Waldrand entlang. Bevor man von der Straße Großer Teichweg in den Weg Zum Haspel kommt, durchquert man eine kleine, verwunschene Senke. Hier steht ein kleines Häuschen, das ein wenig an Hänsel und Gretel erinnert. Die Hexe ist mir zum Glück nicht begegnet.

 

Immer wieder schlängelt sich der Weg über Felder und entlang der Waldgrenze und manchmal sogar über einzelne Höfe. Die Wegführung ist gut beschildert, jedoch muss man hin und wieder schon mal genauer hinschauen. Ab dem Parkplatz Nonnenstein führt der Weg wieder in den Wald.

Waldsofa © Matthias Wessel
Waldsofa © Matthias Wessel

Unterwegs auf schmalen Pfaden

 

Nach einiger Zeit gelangt man aber auf eine Wiese, über die man wieder hinunter ins Tal wandert. Auf halber Höhe befindet sich hier ein zweites Waldsofa, welches ebenfalls einen phantastischen Talblick bietet. Von hier kann man wunderbar den Weg, den man auf der anderen Talseite schon zurückgelegt hat, verfolgen.

 

Ab jetzt geht es wieder auf asphaltierten Straßen durch das Tal in Richtung Startpunkt. Kurz vor meinem Ziel führt der Weg auf einem sehr schmalen Pfad zwischen Ackerfurche und Maschendrahtzaun. Unglücklicherweise stehen hier noch alte Telegraphenmasten, um die man sich herumschlängeln muss. Aufpassen, hier besteht schnell die Gefahr, dass man umknickt.

 

Fazit

 

Nach knapp vier Stunden Wanderung erreiche ich mein Auto und bin zufrieden. Der Weg hat sich gelohnt. Wer eine schöne und unkomplizierte Route sucht und nicht mit Bus oder Taxi zurück zum Startpunkt fahren möchte, der sollte diese Tour auf jeden Fall einmal ausprobieren. Sie bietet viele reizvolle Ausblicke in das einzige Längstal im Wiehengebirge und ist auch für ungeübte Wanderer gut geeignet. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten für kleinere Pausen. Man sollte seinen Rucksack allerdings mit genügend Proviant füllen, denn die Auswahl an Einkehrmöglichkeiten ist leider sehr begrenzt.